Mittwoch, 2. Mai 2012

Landwirtschaft: Wiesenmahd - kommerziell oder naturnah?

Bald werden die Wiesen gemäht, in einer Zeit die geprägt ist durch die Nachkommen von Rehen, Feldhasen und Wiesenbrütern (der vom Ausstserben bedrohte Kiebitz, Uferschnepfe oder Brachvogel). Der natürliche Instinkt der Jungtiere ist, sich bei Gefahr zu ducken statt wegzulaufen. Das hat ihnen das Überleben über Jahrtausende gesichert. Maschinen gibt es erst wenige Jahrzehnte, auf die die Tiere nicht eingestellt sind. Jedes Jahr werden zigtausend Tiere Opfer von Mähwerken, was nicht zwangsläufig so sein muss. Es ist wieder einmal an uns Menschen, unser Verhalten an die Natur - von der wir leben - anzupassen, anstatt das Umgekehrte zu erwarten. Es gibt mehrere Möglichkeiten Jungtiere, aber auch Amphibien und andere wiesenansässige Tiere zu schützen. - Vergrämungsmethoden Diese Maßnahmen sollen Tiere dazu bringen, sich von der Wiese fernzuhalten. Allerdings gewöhnen sich Wildtiere schnell an Vogelscheuchen oder Ballons, die in der Wiese angebracht werden und zeigen kaum Wirkung. Auch die Lärm- und Ultraschall -erzeugenden "Wildretter" zeigten in Versuchen nicht die besten Ergebnisse. Selbst ausgebildete Jagdhunde finden die in den ersten Tagen keinen Eigengeruch verströmenden Kitze nicht immer. - Das Wichtigste: Die Mahdmethode Der Mahdrichtung kommt eine große Bedeutung zu. Rehe rennen bei Gefahr nicht in bereits gemähte Freiflächen. Also sollte man nie von außen nach innen mähen, sondern umgekehrt von innen nach außen. Die Schnitthöhe sollte mindestens 15 cm betragen, weil so viele Tiere und Gelege gerettet werden können. Am besten und sichersten ist es die Mahd so weit wie möglich nach hinten zu verschieben und erst im Juli zu mähen. Dann ist die Aufzuchtzeit der meisten Tiere vorbei. Auf großen Flächen könnten Landwirte ungemähte Streifen als Rückzugsraum stehenlassen (bes. wichtig an Waldrändern für Kitze) und die Mahd zeitlich gestaffelt durchführen. Dies erscheint auf den ersten Blick nicht so rationell und umständlich, aber sind wirklich nennenswerte Verluste bei der Silo-/Heuernte zu befürchten? Und ist eine reiche Natur nicht wertvoller als ein paar mehr Euro in der Tasche? Die Mähgeschwindigkeit sollte verringert werden, da dann noch die Möglichkeit zur Bremsung gegeben ist. Nicht bei Dunkelheit mähen, da sich viele Tiere gerade beim grellen Scheinwerferlicht ducken anstatt zu flüchten! Landwirte und Jäger sollten zusammenarbeiten und die Wiesen vor der Mahd absuchen. Das rettet immerhin einige Kitze! Bitte helfen Sie mit, - als Landwirt mit den genannten Tipps, - als Nicht-Landwirt informieren Sie diese bitte, häufig wissen sie einfach nicht, wie man das "Vermähen" verhindern kann. Diese Methoden zum Schutz der Tiere in den Wiesen stammen hauptsächlich aus einem Ratgeber der "Deutschen Wildtierstiftung".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen